DAS VERFAHREN DER DAGUERREOTYPIE
Das Verfahren der Daguerreotypie wurde von den 1830er bis in die 1860er angewandt. Sie ist benannt nach Louis Jacques Mandé Daguerre (1787-1851) und ist ein Unikatverfahren, das heißt jede Belichtung ergab auch nur eine Photographie. Es wurden damals Experimente durchgeführt um eine Daguerreotypie zu reproduzieren indem mit Galvanisierungversuchen auf Kupferbasis experimentiert wurde. Wirklich brauchbare Ergebnisse gab es aber nie.
Das Prinzip von 1839
Eine polierte aus absolut reinem Silber bestehende Metallplatte [als Trägermaterial des Silbers diente Kupfer] wurde mittels Joddämpfen sensibilisiert [= lichtempfindlich gemacht]. Nach Modifizierungen in den folgenden Jahren in der Absicht mittels Bedampfung mit Chlorbrom, Chlorjod, Bromschwefel, etc. die Lichtempfindlichkeit zu erhöhen, erwies sich nach Herman Krone letztendlich das Bromjod hierzu am geeignetsten. Nach der Belichtung, in den ersten Jahren von 30 min Dauer, bis später wenige Sekunden je nach Präperation der Silberplatte, wurde das latente Bild [das ist das belichtete, nicht entwickelte und nicht sichtbare Bild] über heiße Quecksilberdämpfe sichtbar gemacht. Hierbei handelte es sich nicht um den selben Vorgang einer Entwicklung wie wir sie heute bei silberhaltigen Filmen/Papieren kennen. Eine vorab jodierte und dann belichtete reine Silberoberfläche weißt je nach Maße des Lichteinflusses eine unterschiedliche Fähigkeit auf, Dämpfe zu kondensieren. Mittels der Quecksilberdämpfe kondensierte ein vorerst dauerhafter, bildgebender Niederschlag [im Vergleich zu Wasserdampf der kurzzeitig ebenso bildgebend wirkte aber sofort wieder verdunstete und sich nicht ein zweites mal hervorrufen ließ]. Dieser quecksilberhaltige Niederschlag in Verbindung mit dem jodierten Silber mußte anschließend gegenüber weiteren Lichteinflüssen fixiert werden. Dies wurde anfänglich mit Salz später mit Natriumthiosulfat, ein Hauptbestandteil des auch heute noch verwendeten Fixiersalzes, erbracht. Durch den Charakter einer Kondensation erklärt sich auch warum eine fertige Daguerreotypie in der Betrachtung ein positives Bild ergibt: das auf die Daguerreotypie einfallende Licht wird als eine Spiegelung des geschwärzten Silbers wahrgenommen.
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